Mit 1. Jänner 2018 hat Peter Lenz den Vorsitz der Geschäftsführung von T-Systems in Österreich als neuer Managing Director übernommen. Er war davor bereits seit Anfang 2017 als Vice President Delivery für T-Systems tätig, wo er unter anderem die Bereiche IT Operations, Systemintegration und Softwareentwicklung verantwortete.
Lenz studierte Informations- & Wissensmanagement an der Donau-Universität Krems und bekleidete im Laufe seiner Karriere unterschiedliche Top-Management-IT-Positionen in den Bereichen Automotive, Energie und Mobilität. So arbeitete er etwa in leitenden Funktionen bei Magna Europe, Magna Powertrain und der OMV AG. Von 2011 bis 2016 war er bei den Österreichischen Bundesbahnen als Konzern-CIO tätig, dafür wurde er 2014 mit dem österreichischen CIO-Award ausgezeichnet.
Im Monitor-Interview erzählt Lenz von den Schwerpunkten in seinem neuen Job, dem Stellenwert der österreichischen Expertise im Gesamtkonzern, was er im Zusammenhang mit der DSGVO erschreckend fände und von den Vorbereitungen auf die UPC-Integration.
Herr Lenz, wie war für Sie die Umstellung vom Anwender zum Anbieter? Sie hatten ja ungefähr ein Jahr Zeit, sich daran zu gewöhnen.
Die Umstellung war nicht so groß, weil man ja als IT-Verantwortlicher in einem Konzern oder Unternehmen auch Anbieter ist. Natürlich haben wir bei T-Systems eine Vielzahl von Kunden. Aber auch bei der ÖBB gab es unterschiedliche Businesses, wie zum Beispiel ÖBB Infrastruktur, ÖBB Personenverkehr oder Rail Cargo Austria. Überrascht hat mich die Preisaggressivität speziell im klassischen IT-Outsourcing. Das liegt vor allem daran, dass dieser Bereich so vergleichbar geworden ist und es am österreichischen Markt eine Vielzahl an Marktbegleiter gibt.
Bei der ÖBB haben Sie Services für insgesamt rund 40.000 Mitarbeiter bereitgestellt. Ist das bei T-Systems von der Größenordnung vergleichbar?
Wir beschäftigen in Österreich rund 600 Mitarbeiter. Aber wenn ich alle Mitarbeiter unserer Kunden zusammenzähle, für die wir Services erbringen, dann ist das eine Vielzahl davon.
Wo wir schon bei der Vergleichbarkeit sind: Wodurch unterscheidet sich T-Systems von anderen Anbietern?
Wir haben in Österreich in sehr breites Angebotsportfolio, von Datennetzen, Cybersecurity, über ein umfangreiches Portfolio in der Systemintegration, die klassischen IT-Operations, Rechenzentrumsbetrieb, Applikationsbetrieb plus ein umfangreiches Cloudangebot, das wir lokal, aber auch über den Konzern, anbieten.
Wie sieht dieses Systemintegrations-Portfolio im Detail aus?
Wir bieten klassische Programmierleistungen, aber auch Big-Data-Expertise, die eng mit unserer IoT-Expertise verbunden ist. Außerdem haben wir umfangreiches SAP-Applikations-Know-how und unsere Krankenhaus-Informationssysteme. Wir sind zum Beispiel ganz aktuell in einem großen Roll-out für Rehabilitations-Informationssysteme mit der Pensionsversicherungsanstalt.
Also ein One-Stop-Shop-Konzept?
Der Kunde bekommt bei uns so gut wie alles. In diesem Zusammenhang ist bemerkenswert, dass wir durch die enge Zusammenarbeit mit unserer Schwester T-Mobile Austria auch Connectivity anbieten können – das ist essenziell wichtig für IoT-Anwendungen. Dieses Setup hat sonst niemand in Österreich.
Welche Schwerpunkte wollen Sie 2018 mit und bei T-Systems in Österreich setzen?
In erster Linie führen wir aktuell eine Transformation durch, im eigenen Haus, aber auch gemeinsam mit unseren Kunden. Bei unseren Kunden sind viele Geschäftsbereiche im Umbruch und auch unser Konzern verändert sich stetig. Ich sehe mich gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen als eine Art Transformer, der den Einsatz von IT neu definiert. Das beginnt bei klassischen Outsourcing-Leistungen und zieht sich bis zu zukunftsweisenden Proof-of-Concepts zum Thema IoT-Einsatz. Beispiele dafür sind unter anderem Tracking- und Tracing-Anwendungen, aber auch ein schönes Projekt zur Parkplatzsuche von T-Systems in Hamburg.
T-Systems ist ein Riesenkonzern, der weltweit spannende Projekte umsetzt. Ich möchte gerne das, was im Konzern erarbeitet wird, auch für den österreichischen Markt prüfen und den österreichischen Unternehmen anbieten. Als lokale Landesorganisation können wir extrem vom Konzern profitieren – und das werden wir unseren Kunden weitergeben.